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Hundeecke

Pfotenpflege bei Hunden im Winter

Pfotenpflege bei Hunden im Winter

Die Schneeflocken fallen, der Schlitten wird aus dem Keller geholt und die Freude steigt! Der Winter verziert die Natur mit einem geheimnisvollen weißen Schleier. An sich ein wunderbarer Anblick. Allerdings gehen damit auch Frost, Splitt und Streusalz einher. Für uns mag dies kein Problem darstellen, für unsere Vierbeiner allerdings schon. Die Fellnasen sind diesem Zustand nämlich ohne schützende Winterstiefel ausgesetzt. Die richtige Pfotenpflege ist im Winter deswegen nicht zu vernachlässigen.

Wieso die meisten Hunde dem kalten Wetter trotzen

Auf weiße Weihnachten mussten wir im letzten Jahr leider verzichten. Dafür stand der Wintereinbruch kurze Zeit später ganz plötzlich vor der Tür. Nicht nur die Kinder freuen sich über die Schneepracht. Manche Hunde lassen sich nicht einmal mit der Hilfe von Leckerlis  davon überzeugen, den Schneespielplatz zu verlassen. Schneit es, weigern sich manche Hunde sogar ins Haus zu kommen. Für mehr Spielzeit im Schnee würde so mancher Hund auf Futter verzichten. Kein Wunder, mit ihrem natürlichen Schneeanzug sind die meisten Vierbeiner perfekt für die kalte Jahreszeit ausgestattet

Das pelzige Haarkleid des Hundes hält ihn schön warm. Die meisten Hunde verfügen nämlich über ausreichend Unterwolle. Es gibt jedoch auch Hunde, die aufgrund von zu wenig Unterwolle durch einen geeigneten Wintermantel zusätzlich geschützt werden müssen. Wichtig ist dabei, dass der Kälteschutz den Bauch umschließt. Wie sieht es aber mit den Pfoten aus? Hundepullis und Mäntel gibt es in zahlreicher Ausführung, das Angebot an Winterstiefeln für Hunde fällt allerdings klein aus. Obwohl die Hundepfote nicht viel Isolierung bietet, kommen Hunde ohne Probleme „barfuß“ durch den Winter. 

Würden wir Menschen ohne Socken und Schuhe über Schnee und Eis spazieren, würden die Füße zuerst weiß, danach taub werden und schließlich einfrieren. Grund dafür ist, dass weniger warmes und sauerstoffreiches Blut an die Hautoberfläche gelangt. Bei Hunden ist das anders. Laut Forschung wird das Herz-Kreislauf-System in der Hundepfote individuell angepasst, weshalb Kälte besser verträglich wird. Zu diesem Entschluss kam eine Forschergruppe, welche in den 1970er Jahren Füchse und Wölfe hinsichtlich ihres Jagdverhaltens bei kalten Temperaturen untersuchten. Dabei fanden sie heraus, dass die Temperatur der Pfoten bei über -1 °C blieb. Die Pfote ist dadurch warm genug, damit das Gewebe nicht einfriert und gleichzeitig kühl genug, dass über die Pfote wenig Körperwärme verloren geht. Die Forscher stellten die Hypothese auf, dass der Hund die Temperatur der Pfoten über eine erhöhte Blutzufuhr reguliert. Eine andere Studie fand heraus, dass in den Pfoten ein eigenes Wärmetausch-System steckt. Die Blutgefäße in den Pfoten des Hundes sind ähnlich angeordnet wie in den Füßen von Pinguinen oder Enten. Das warme Blut, welches vom Herzen in die Füße strömt, gibt die Wärme größtenteils an das parallel zurückfließende kalte Blut ab. Dadurch bleiben die Pfoten kalt, der Körperkern jedoch warm. 

Gefährliche Wintermitbringesel für unsere Hunde

Trotz wärmeunempfindlicher Pfoten sind nicht alle Hunde für längere Zeit auf Eis und Schnee gemacht. Für besonders empfindliche Tiere eignen sich im Winter entsprechende Pfotenschuhe. Dabei ist wichtig zu sagen, dass es sich hierbei nicht um ein niedliches Accessoire handelt und lediglich zum Einsatz kommen soll, wenn der Hund unter den Witterungen leidet. Vor dem Einsatz sollte das Laufen mit Schuhen langsam eingeführt und positiv verstärkt werden. Als angenehm empfinden Hunde die tierischen Treter nämlich nicht. Sind Hunde über längere Zeit frostigen Temperaturen ausgesetzt, bringen ihnen aber auch Pfotenschuhe nicht viel. Unterkühlungen und Erfrierungen können die Folge sein. Demnach sollte man die Länge der Spaziergänge bei starker Kälte verkürzen und das Tier immer in Bewegung halten. Das lange Warten, angebunden vor einem Supermarkt, ist im Winter daher keine Option. Anstatt einer ausgiebigen Mittagsrunde, bieten sich bei Frost mehrere kleine Runden über den Tag verteilt an. Dadurch sind die Hundepfoten nicht zu lange der Kälte ausgesetzt. Zwischen den Spaziergängen können sich die Pfoten außerdem regenerieren. 

Neben der Kälte und Bodenfrost gibt es noch zahlreiche andere Begleiterscheinungen im Winter, die Hundepfoten zusetzen. Der ständige Wechsel zwischen eisigen Temperaturen und kuscheliger Wärme im Körbchen können dazu führen, dass die Pfoten des Hundes schnell trocken und rissig werden. Dazu kommt, dass die Straßen und Gehwege im Winter mit großen Mengen Streusalz und Splitt bearbeitet werden. Für uns Zweibeiner eine Risikominimierung, für den Hund eine deutliche Risikoerhöhung. Das Streusalz trocknet die Hundepfote zusätzlich aus und macht sie dadurch rissig. In Ausnahmefällen kommt es sogar zu Entzündungen. 

Hundepfoten im Winter richtig schützen

Im besten Fall sollte man gestreute Wege mit dem Hund komplett meiden. Bei einem Leben in der Stadt ist dies aber schlichtweg unmöglich. Demnach ist das Waschen der Hundepfote nach jeder Gassirunde im Winter Pflicht. Tut man dies nicht, schleckt sich der Hund die Pfote gegebenenfalls selbst sauber und nimmt dadurch das schädliche Salz auf. Beim Waschen der Pfote unbedingt auf die Temperatur achten. Jeder kennt es, wenn man besonders kalte Hände hat und diese unter ganz warmes Wasser hält - ein unangenehmes Gefühl! Deswegen lauwarmes Wasser verwenden und dabei mit den Fingern über die Pfote streichen. Nicht zu vergessen sind die Bereiche zwischen den Zehenballen. Hier setzen sich gerne mal Splitt oder Salze ab. Hunde mit langen Haaren zwischen den Zehenballen leiden im Winter häufig unter Eisklumpen an den Füßen, was wiederum beim Auftreten schmerzt und die empfindliche Haut stark reizt. Deswegen am besten das überschüssige Fell zwischen den Ballen in den kalten Jahreszeiten mit der Schere vorsichtig kürzen. 

Zusätzliche Pfotenpflege für den Hund

Der generelle Schutz vor Eis, Salz und Splitt ist für jede Hundepfote eine gute Lösung. Manche Vierbeiner benötigen allerdings zusätzlichen Schutz und Pflege. Liegt beispielsweise eine Verletzung der Pfote vor, sollte man diese mit den bereits erwähnten Pfotenschuhen schützen. Empfindliche Vierbeiner oder solche, die besonderen Belastungen ausgesetzt sind (z.B. Schlittenhunde), haben eine besondere Pflege ebenfalls nötig. Auch Stadthunde leiden meist häufiger unter winterlichen Pfotenproblemen, als Hunde auf dem Land. 

Neben Pfotenschuhe gibt es weitere Produkte für Hundepfoten im Winter. Diese dienen entweder mehr zum Schutz (z.B. Pfotenwachs) oder mehr zur Pflege (Pfotenbalsam, Pfotenöl). Bei eher unempfindlichen Hundepfoten kann ein regelmäßiges Auftragen von Pfotenwachs vor dem Spaziergang schon Wunder bewirken. Das Pfotenwachs fungiert als Schutzschicht auf den Pfotenballen und verhindert dadurch eine äußerliche Reizung durch Salz und Splitt. Bei empfindlichen oder bereits gereizten Pfoten ist eine zusätzliche Pflege nach dem Spaziergang notwendig. Verletzte, trockene und eingerissene Pfotenballen sollten nach dem Spaziergang zuerst gereinigt und dann mit einem entsprechenden Pflegemittel behandelt werden. Dabei ist eine reizlindernde Wirkung wichtig, um die Regeneration der Haut zu unterstützen.

Pfotenwachs für Hunde selber machen

Für eine schnelle Abhilfe kann man das Pfotenwachs auch selber herstellen. Zudem kann man in diesem Fall die Inhaltsstoffe selbst bestimmen und dadurch mögliche Unverträglichkeiten bzw. Allergien ausschließen. 

Zur Herstellung benötigt man folgende Inhaltsstoffe:

  • 2 TL reines Bienenwachs
  • 2 TL Olivenöl
  • 2 TL Kokosöl
  • 2 TL Sheabutter

Bis auf die Sheabutter können alle Zutaten in eine Schüssel gegeben und über dem Wasserbad zum Schmelzen gebracht werden. Die geschmolzene Bienenwachsmischung anschließend vom Herd nehmen und die Sheabutter zugeben. Alle Zutaten gut miteinander verrühren und in flüssigem Zustand in ein abgedunkeltes Gefäß füllen. Das Wachs härtet dann innerhalb weniger Stunden komplett aus. Zur Anwendung eine kleine Portion in der warmen Hand zergehen lassen. Anschließend auf die Ballen der Pfotenunterseite auftragen. So bei allen vier Pfoten verfahren, um einen ausreichenden Schutz auf dem Spaziergang zu gewähren. Nach der Runde die Pfoten wieder in lauwarmem Wasser abspülen. Dadurch wird nicht nur salz und Splitt ausgespült, sondern auch das restliche Wachs, um Flecken auf dem Fußboden zu vermeiden. 

Hausmittel bei rissigen Pfoten

Kommt es dennoch zu spröden und rissigen Pfoten, gibt es ebenfalls diverse Hausmittel zur Soforthilfe. Beispielsweise kann Aloe Vera Gel die Pfote mit Feuchtigkeit versorgen und geschmeidig machen. Auch selbstgemachtes Rotöl bzw. Johanniskrautöl kann bei beanspruchten und rissigen Pfoten helfen. Ringelblumensalbe lindert zudem die Reizung und den damit verbundenen Schmerz. Hergestellt werden kann diese durch die Mischung von Ringelblumenöl (25g), Olivenöl (5g), Bienenwachs (1g) und Lanolin (4g). 

Bei gekauften Produkten sollte man in jedem Fall darauf achten, dass diese keine Parfümstoffe enthalten und nur natürliche Zutaten verwendet wurden. Schließlich kommt der Hund durch das Ablecken seiner Pfote mit den Inhaltsstoffen in Berührung und eine Gefährdung seiner Gesundheit sollte ausgeschlossen sein.

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